Rezension: The absolutely true diary of a part-time Indian


Titel: The absolutely true diary of a part-time Indian
Autor: Sherman Alexie
Verlag: Andersen Press
Preis: £ 5,99
Seiten: 230

Klappentext:
‘Son,‘ Mr P said, ‘you’re going to find more and more hope the farther and farther you walk away from this sad, sad, sad reservation.‘
So Junior, who is already beaten up regularly for being a skinny kid in glasses, goes tot he rich white school miles away. Now he’s a target as well. How he survives all this is an absolute shining must-read and a triumph of he human spirit.


Cover:
Das Cover dieser Ausgabe gefällt mir nicht wirklich. Ja, Junior zeichnet sich selbst in seinen Cartoons genau so, wie man es auf dem Cover sieht. Dennoch erkennt man nicht, dass dieser Junge ein Indianer sein soll. Die Cartoons sind schwarz-weiß, da kann man das noch verzeihen, aber hier mit der hellen Hautfarbe (obwohl auch im Buch mehrfach auf die rote Hautfarbe angespielt wird) passt es nicht gut. Er sieht einfach aus wie ein Nerd. Allerdings ist es von der Darstellung her gut, dass man die Selbstdarstellung aus den Cartoons gewählt hat. Allerdings wäre das Cover jetzt auch keins, das mich dazu bringen würde, mir das Buch genauer anzugucken.

Handlung:
Junior ist ein Indianer, der in einem Reservat lebt und nicht wirklich dort rauskommt. Eines Tages führt er ein sehr ernstes Gespräch mit seinem weißen Lehrer, in dem es vor allem um Hoffnung geht. Daraufhin beschließt Junior, die Schule zu wechseln und auf die „weiße Schule“ einige Meilen entfernt zu gehen. Für die Indianer ist er zunächst ein Verräter, weil er das Reservat verlassen hat und in der Schule ist er ein Außenseiter.

Schreibstil:
Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben und sehr locker, leicht und flüssig und die Sprache sehr verständlich. Es ließ sich superleicht und schnell durchlesen und die Cartoons von Junior, die dazwischen waren, haben manchmal zwar etwas genervt, aber haben doch alles abwechslungsreich gestaltet.

Charaktere:
Junior ist recht gut ausgearbeitet, er ist ein authentischer 14-Jähriger und auch über einige andere Charaktere wie seine Großmutter oder Schwester werden Details verraten. Es gab aber auch viele Charaktere, die unzureichend ausgearbeitet waren oder über die man noch mehr hätte erfahren können. Vom Vater zum Beispiel wusste man nur, dass er ein Alkoholiker ist, seinen Sohn aber dennoch liebt. Und das war schon so gut wie alles.

Meinung (hier könnten Spoiler auftauchen):
Die erste Hälfte hat mir ziemlich gut gefallen. Außer dass er anfangs genau erklärt, dass er masturbiert und ständig von seinem Ständer redet (das war irgendwie einfach unpassend). Ich mochte die Entwicklung von dem Reservatsschüler über das Gespräch mit Mr P und der Entscheidung, in die weiße Schule zu gehen, bis hin zu seiner ersten Zeit dort.
In der zweiten Hälfte bin ich etwas zwiegespalten. Zwischendurch hat es mir wieder sehr gut gefallen, manches war einfach völlig abgedreht, haufenweise Leute sterben, und im nächsten Kapitel ist das quasi schon wieder vergessen. Bei der Krankheit seiner späteren Freundin hatte ich den Eindruck, dass sie vorgeschoben wurde, damit die beiden sich an der Stelle treffen und dann im Prinzip ein Geheimnis teilen, das sie enger zusammenbringt bzw. überhaupt erstmal zusammenbringt. Danach war die Krankheit so gut wie egal, einmal wird sie noch erwähnt, aber ansonsten kümmert er sich nicht wirklich darum. Bei so einem ernsten Thema finde ich das aber einfach nicht gut und in einem Jugendbuch auch völlig unangebracht, es einfach beiläufig in den Raum zu werfen und dann dort zu lassen. Als das Mädchen es ihm erklärt, stimmt das, was sie sagt, nichtmal, normal bei Bulimie, aber es wird auch nicht korrigiert.

Fazit:
In der ersten Hälfte hätte ich wohl vier Sterne gegeben, weil es ein nettes, lockeres Buch für zwischendurch hätte werden können, auch wenn ein paar Kleinigkeiten genervt haben oder auch sehr unrealistisch gewirkt haben. Die zweite Hälfte hat mir aber viel weniger gefallen und das einzig Gute war der Schreibstil, der weiterhin locker flockig durch die Geschichte führte, und im Großen und Ganzen der Verlauf der Geschichte bis zum Ende. Nur der detailliertere Verlauf eben nicht. Insgesamt gebe ich dem Buch 3/5 Sternen, weil es für Zwischendurch oder um sich ans englishe Lesen zu gewöhnen ganz nett ist.  

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