Rezension: Die Wolkenfischerin von Claudia Winter
Titel:
Die Wolkenfischerin
Autorin:
Claudia Winter
Verlag:
Goldmann
Preis: 9,99
€
Seiten:
400
An dieser Stelle vielen Dank an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
An dieser Stelle vielen Dank an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Klappentext:
Charmant und gewitzt hat sich
Claire Durant auf der Karriereleiter eines Berliner Gourmet-Magazins ganz nach
oben geschummelt. Denn niemand ahnt, dass die Französin weder eine waschechte
Pariserin ist noch Kunst studiert hat – bis sie einen Hilferuf aus der Bretagne
erhält, wo sie in Wahrheit aufgewachsen ist: Ihre Mutter muss ins Krankenhaus
und kann Claires gehörlose Schwester nicht allein lassen. Claire reist in das
kleine Dorf am Meer und ahnt noch nicht, dass ihre Gefühlswelt gehörig in
Schieflage geraten wird. Denn ihr Freund Nicolas aus gemeinsamen Kindertagen
ist längst nicht mehr der schüchterne
Junge, der er einmal war, und dann taucht aus heiterem Himmel auch noch ihr
Chef auf. Claire muss improvisieren, um ihr Lügengespinst aufrechtzuerhalten –
und stiftet ein heilloses Durcheinander in dem sonst so beschaulichen Örtchen
Moguériec …
Cover:
Das Cover dieser Ausgabe gefällt
mir sehr gut. Mit dem kleinen Dorf am Meer und dem Meer selbst, das beides
sanft im Hintergrund liegt, wirkt das Cover nicht überladen, aber das
Meer-Flair wird versprüht, ohne aufdringlich zu wirken. Das Fahrrad und der
kleine Laden im Vordergrund lassen alles noch harmonischer wirken.
Handlung:
Claire führt ein auf Lügen basierendes,
aber gar nicht schlechtes Leben in Berlin, bis eines Tages ein Krankenhaus aus
Frankreich anruft und alles durcheinanderbringt. Sie muss nach Frankreich, in
die Bretagne, obwohl sie eigentlich nach Paris zu einem Auftrag sollte. In
ihrem Heimatdorf scheint die Situation jedoch anders als von ihrer Mutter
geschildert, doch sie bleibt und muss zu ihrem Verdruss feststellen, dass ihr
Chef, der denkt, sie sei in Paris, gerade Urlaub in dem kleinen Dorf macht. Mit
einer kleinen Geschichte tritt sie eine Lawine los, die sie weder geplant noch
damit gerechnet hätte.
Schreibstil:
Das Buch ist aus Claires und zu
Anfang auch noch aus Gwenaelles Sicht in der 3.-Person-Perspektive geschrieben.
In der Ich-Form hätte ich mich stellenweise besser mit Claire arrangieren
können, denn manche Handlungen waren nicht oder nur schwer nachvollziehbar. Der
Schreibstil selbst war angenehm und ließ sich gut lesen. Mir gefiel das
französische Flair, das in den Dialogen oder Gedankengängen durch das gewählte
Vokabular durchkam.
Charaktere:
Der Leser begegnet in diesem Buch
sehr vielen unterschiedlichen Charakteren und eben diese Vielfalt hat die
Charakterpalette sehr interessant gemacht. Auch wenn man über eine Figur nicht
viel erfahren hat, weil sie vielleicht nur eine kleine Nebenrolle hatte, wirkte
niemand einfältig oder ohne Tiefe. Claire und Maelys haben mir am besten
gefallen, was klar ist, da man mit den beiden am meisten zu tun hat und auch am
meisten über sie erfährt. Über Anekdoten, Vorgeschichten und Gespräche oder
einfach Anmerkungen, die Claire bemerkt (z.B. ein freizügiger Kleidungsstil)
ließen die Charaktere in der Fantasie lebendig werden.
Meinung (hier könnten Spoiler
auftauchen):
Mir hat das Buch ziemlich gut
gefallen. Ich hätte mir eine Erklärung für das „Wolkenfischen“ gewünscht. Ich
glaube zwar, dass ich ungefähr verstanden habe, was es damit auf sich hat, aber
erklärt wurde es leider nicht. Außerdem habe ich Gwenaelles Namen bis über die
Hälfte des Buches falsch gelesen, weil erst da die Erklärung der Aussprache
kam. Das hätte ich mir auch etwas früher gewünscht. Einmal wurde ein Name eines
Nebencharakters geändert und danach aber wieder wie vorher (sowas mag ich
leider gar nicht, weil ich finde, dass die Namen schon miteinander übereinstimmen
sollten). Und das war’s auch schon mit der Kritik. Also wirklich nicht viel.
Mir hat die Geschichte von Gwenaelle am Anfang sehr gut gefallen, so hatte der
Leser die Chance, alles zu verstehen und zu verstehen, wie was zusammenhing.
Ich glaube, es wäre sehr verwirrend gewesen, hätte man das irgendwo in der
Mitte eingebaut. Sehr gut gelöst an dieser Stelle! Außerdem muss ich einfach
sagen, dass ich die Charaktere sehr gerne mochte, auch wenn ich Claire manchmal
nicht verstanden habe. Und der Verlauf der Geschichte war total schön und ein
bisschen spannend, weil man einfach wissen wollte, wie es ausgeht. Ob Claire
zurück nach Berlin geht oder doch in Moguériec bleibt.
Auch das „erste Ende“ und der
Epilog aus der Sicht der Mutter haben mir sehr gut gefallen. Eine rundum
gelungene Geschichte.
Fazit:
Wir treffen in dieser Geschichte sehr
viele unterschiedliche Charaktere, die alle auf ihre Weise einzigartig sind.
Die Geschichte spielt teils in der Bretagne, anfangs teils in Paris und zum
Teil in Berlin, doch das macht es keineswegs verwirrend oder überladen, sondern
abwechslungsreich – wie das Leben. Und so ist auch die Geschichte selbst. 4 / 5
Sternen
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