Rezension: The Couple Next Door von Shari Lapena
Autor: Shari Lapena
Verlag: Lübbe
Preis: € 15,00
Seiten: 349
Klappentext:
Deine Nachbarin möchte nicht, dass du dein Baby zur
Dinnerparty mitbringst. Dein Ehemann sagt, das sei schon in Ordnung. Ihr wohnt
ja gleich nebenan. Außerdem habt ihr ein Babyfon und könnt abwechselnd nach der
Kleinen sehen. Deine Tochter schläft, als du das letzte Mal nach ihr siehst.
Doch jetzt herrscht Totenstille im Haus. Du rennst ins Kinderzimmer – und dein
schlimmster Alptraum wird wahr: Die Wiege ist leer.
Es bleibt nur eins: Die Polizei zu rufen – doch wer weiß,
was sie finden wird…
Cover:
Durch ein beschlagenes Fenster sieht man verschwommen ein
Haus. Das Cover vermittelt damit eine Stimmung einer verschwommenen Sicht auf
alles und wirkt auf mich, als sehe man die Dinge nicht klar, weil man nicht
weiß, was man glauben soll. Daher passt es sehr gut zum Buch.
Handlung:
Als Anne und Marco Conti von einer Dinnerparty im Nachbarhaus
zurückkehren, finden sie das Bettchen ihrer kleinen Tochter leer vor. Beide
geraten in Panik und rufen die Polizei – die sofort sie verdächtigt. Das Spiel
nimmt seinen Lauf und die beiden bangen um ihre Tochter und müssen mit jedem
Tag damit rechnen, dass sie gar nicht oder tot gefunden wird, während immer mehr
schmutzige Geheimnisse ans Licht kommen.
Schreibstil:
Das Buch ist in der 3. Person von einem allwissenden
Erzähler erzählt. Allerdings hatte ich teilweise das Gefühl, dass diese
Erzählperspektive nicht absichtlich gewählt wurde, sondern die Autorin
eigentlich nur in der 3. Person abwechselnd aus der Sicht von verschiedenen
Figuren erzählen wollte. Dies mischt sich teilweise jedoch, sodass man ein paar
Sätze lang die Gefühle mehrerer Personen mitgeteilt bekommt, was ein bisschen
seltsam war, weil es sich nicht durch das ganze Buch durchzog und, wie gesagt,
immer nur für ein paar Sätze lang gemacht wurde.
Der Schreibstil selbst war okay, aber nichts besonderes und
an manchen Stellen ein bisschen verwirrend.
Charaktere:
Zunächst konnte ich mich nicht mit den Charakteren
anfreunden. Dann bin ich mit Anne und Marco warmgeworden. Bis sich herausstellte,
dass beide die ganze Zeit ein Geheimnis vor dem Leser hatten. Sowas hasse ich
bei Charakteren und ab da, was es wieder nur ein neutrales Verhältnis, das ich
zu ihnen hegen konnte. Insgesamt, mochte ich Marco aber dennoch lieber als
Anne, da ich ihre Handlungen oftmals nicht verstehen konnte.
Logik:
Das Buch war überhaupt nicht logisch aufgebaut. Es wurden
sehr viele Details unterschlagen, bzw. mit und mit genannt, obwohl man sie viel
früher schon im Zusammenhang hätte nennen müssen. Es wirkte so, als wären der
Autorin beim Schreiben immer mal wieder Sachen eingefallen, die sie dann genau
an der Stelle, wo sie gerade schrieb, eingeworfen hat. Das hat überhaupt nicht
gepasst. Die Polizeiarbeit war auch nicht sehr methodisch. Manche Sachen wurden
überhaupt nicht überprüft und die Vorgehensweise der Ermittler war ein wenig
durcheinander, was sie wie Idioten wirken ließ.
Die Krankheit, die behandelt wird, ist wenig ausgearbeitet
und meines Wissens nach (habe bereits in anderen Büchern Charaktere mit der
Krankheit gehabt, wie sie wirklich ist) existiert sie in der Form auch nicht.
Das wäre eine echt schlechte Recherchearbeit, wenn ich richtig liege. Außerdem
weiß die betroffene Person selbst auch nicht sonderlich viel darüber, was ich
fragwürdig und unlogisch finde.
Verlauf:
Der eigentliche Verlauf der Geschichte hat mir sehr gut
gefallen. Es war ein bisschen erahnbar, aber nicht völlig vorhersehbar. Es gab
viele Wendungen und Geheimnisse, das hat mir sehr gut gefallen und nur deshalb
habe ich bis zum Ende gelesen, weil ich wissen wollte, wie es nun letztendlich
ausgeht.
Ende:
Das Ende hätte sehr gut sein können. Man ziehe das letzte
Kapitel ab und füge einen Epilog ein bisschen in der Zukunft hinzu und es wäre
super gewesen. Das letzte Kapitel war jedoch einfach nur lächerlich und hat die
ganze Story zerstört.
Es sind viel zu viele Fragen offengeblieben, und ich hätte gerne gewusst, wer wie bestraft wird und wie die restlichen Personen weiterleben und wie es ihnen ergeht.
Es sind viel zu viele Fragen offengeblieben, und ich hätte gerne gewusst, wer wie bestraft wird und wie die restlichen Personen weiterleben und wie es ihnen ergeht.
Meinung (hier könnten Spoiler auftauchen):
Ich muss sagen, dass mich das Buch teilweise einfach nur
aufgeregt hat und ich am liebsten nicht weitergelesen hätte. Aber da ich das Ende
wissen wollte, habe ich dann weitergelesen und zwischendurch gab es wieder
Lesespaß. Es war ein Auf und ab.
Die Charaktere haben mich genervt, weil sie zu viele
Geheimnisse vor dem Leser hatten und viel zu viele Details haben nicht
gestimmt.
Fazit:
15 € sind wirklich zu teuer für eine Geschichte dieser Art
und das auch noch als Taschenbuch. Dafür, dass die Autorin scheinbar nach Lust
und Laune neue Details in den Raum geworfen hat, wo sie überhaupt nicht
hinpassten, was den Lesefluss und den Spaß an der Geschichte stark
beeinträchtigt hat, möchte ich dem Buch nicht mehr als 2 Sterne geben, auch
wenn der Verlauf an sich echt toll war, aber auch das Ende hat alles wieder
runtergezogen.
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