Rezension: "Gerry & Cate - Wie alles begann" von Catherine Oertel

Titel: Gerry & Cate – Wie alles begann
Autorin: Catherine Oertel
Verlag: BoD
Preis: 7,99 €
Seiten: 195
An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Catherine für
das Geschenk! ♥
Inhalt:
Catherine Millers ruhiges Leben wurde komplett auf den Kopf
gestellt, als sie auf den geheimnisvollen und attraktiven Gerard McGregor traf.
Sie war augenblicklich fasziniert von dem Mann, der ungeahnte animalische
Gefühle in ihre weckte und sie mit seiner Leidenschaft an den Rand des
Wahnsinns trieb. Doch ihn umgab eine dunkle Aura, ein Geheimnis, das ihre Liebe
und ihr Leben für immer zerstören könnte…
Handlung:
Cate strandet als Schiffsbrüchige auf einer kleinen, verlassenen,
südpazifischen Insel, auf der Gerry lebt. Gerry rettet sie und Cate hat
zunächst keine Erinnerung, was mit ihr passiert ist und kommt bei ihm unter.
Zunächst kommen die beiden weniger gut miteinander aus. Als sie sich irgendwann
näherkommen, erzählt er ihr von seiner Vergangenheit und erklärt, dass sie in
Gefahr seien und alles nimmt seinen Lauf…
Schreibstil:
Das Buch ist in der 3. Person von einem allwissenden Erzähler
erzählt. Das fand ich ganz interessant, weil ich es in der Form noch nie gelesen
habe. Die Sicht wechselt jedoch recht oft und teilweise auch mitten im Satz,
was ich hin und wieder etwas abrupt fand. Insgesamt hat die Autorin jedoch
einen angenehmen Schreibstil, bis auf ein paar Wörter. „Schwanz“ und „Grotte“
als Ausdruck für Geschlechtsteile fand ich nicht so schön zu lesen. Sonst ließ
es sich aber flüssig und zügig lesen.
Es waren allerdings noch einige Rechtschreib- und
Zeichensetzungsfehler vorhanden.
Charaktere:
Es hat etwas gedauert, bis ich mit den Protagonisten
warmgeworden bin. Cate hat anfangs auf naives, zickiges Dummchen gemacht und
Gerry war sehr harsch und engstirnig, weshalb ich sie zunächst beide nicht gut
leiden konnte. Das hat sich nach einer Weile aber gelegt. Ich habe zwar keine wirkliche
Verbindung zu ihnen aufbauen können, was vielleicht auch mit an dem
Erotikaspekt lag, den ich weiter unten weiter erläutern werde, aber man konnte
dann mit ihnen klarkommen, es war also völlig okay.
Die Nebencharaktere erfüllen einfach ihren Zweck. Zwei von
ihnen haben eine etwas größere Rolle als die anderen. Einen davon konnte ich
auch ganz gut leiden. Sie hatten keine wirkliche Tiefe, aber es kann gut sein,
dass das in den Folgebänden noch kommt, denn dies ist ja nur der erste Teil.
Vielleicht bekommen dort auch Gerry und Cate noch etwas mehr Tiefe.
Meinung:
Mir persönlich war es viel zu viel Erotik und Sex, weil ich das
so ausgeprägt in Büchern einfach nicht mag. Natürlich ist das Ansichtssache.
Wenn jemand gerne Erotikromane liest, wird ihm dieses Buch sicher besser
gefallen.
Mich haben ein paar Logikungereimtheiten gestört. Zum einen
ist Cates Erinnerung ja weg und irgendwann ist diese ohne ein weiteres Wort
ganz plötzlich wieder da und sie erzählt Gerry vom Unglückstag, obwohl sie sich
am Anfang an nichts erinnern konnte. Außerdem ist Cate zur Insel geschwommen,
obwohl die komplett mit Korallenriffen umgeben ist und es nur eine Stelle gibt,
an der man ins Meer kann (vielleicht habe ich das aber auch falsch verstanden,
aber für das Schlauchboot mussten sie auf jeden Fall diese Stelle ansteuern, um
von der Insel wegzukommen.) Was ich wirklich dämlich fand, war, dass Gerry
meinte, sie wären in Gefahr, nachdem er Cate seine Lebensgeschichte erzählt hat
und dann bleiben sie trotzdem noch WOCHEN auf der Insel. Ist doch klar, dass da
Ärger vorprogrammiert ist. Diesen „spürt“ Cate auch ohne ein Indiz. Kein
Rascheln im Busch oder ähnliches. Sie spürt es einfach. Und Gerry am anderen
Ende der Insel spürt dann, dass etwas mit Cate nicht stimmt. Wenn einer der
beiden eine gute Intuition hat, hätte ich ja noch verstanden, aber bei beiden
fand ich es etwas krass.
Als Gerry irgendwann halbtot geprügelt wurde, aber Morphium
bekommen hat, ist er in der Lage, zweimal hintereinander Sex zu haben? Ich
glaube, ich hätte andere Prioritäten, aber jeder ist anders.
Dann noch ein paar Kleinigkeiten, wie, dass das Licht nicht
angeht, aber Cate alles sehen kann (keine Ahnung, ob in einem Schiffsmotorraum
noch anderes Licht ist?) oder dass man ihr Sexgeschrei über die Motoren des
Schiffes hinweg draußen vor der Stahltür gehört haben soll… Kann ja sein. Aber
ich fands eher unlogisch.
Manche Sachen fand ich auch etwas übertrieben, wie das mit
der Intuition und dass der gute Agent es zulässt, dass der böse Agent den
verletzten Gerry noch weiter tritt und malträtiert. Hallo? Warum macht er
nichts? Da habe ich mich auch echt drüber aufgeregt. Also über den Agenten,
weil er nichts unternahm.
So. Das sieht jetzt nach sehr viel Kritik aus, aber das sind
halt nur Anmerkungen, die mir aufgefallen sind oder gestört haben. Es ist nicht
so, dass ich das Buch wirklich schlecht fand. Mein Hauptpunkt ist das mit der
Erotik, aber wie gesagt, das ist einfach nicht mein Genre. Insgesamt ist die
Geschichte von der Idee her recht originell und ich muss sagen, dass ich (soweit
ich mich erinnern kann) noch keine Story in der Art gelesen habe, das hat mir
gut gefallen. Die Umsetzung war auch gut, an ein paar Stellen etwas mehr Logik,
ansonsten aber super.
Fazit:
Wer Erotik mag, mag dieses Buch bestimmt. Wenn man dabei
mehr Fokus auf die erotischen Szenen setzt und ein paar kleine
Logikfehler/Ungereimtheiten verzeihen kann (kommt bei dem Genre ja tatsächlich
nicht selten vor), dann noch sicherer! Von mir bekommt das Buch 3,5/5 Sternen,
was, wie gesagt, hauptsächlich daran liegt, dass es nicht mein Genre ist.
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